Manual FreeBSD Rescue System

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Benutzung des FreeBSD Rescue-Systems

Inhaltsverzeichnis

Benutzung des FreeBSD Rescue-Systems

Aktivierung des FreeBSD Rescue-Systems

Um das FreeBSD Rescue-System nutzen zu können, müssen Sie dieses erst über das Kundencenter aktivieren. Wie die Aktivierung erfolgt, können Sie der folgenden Wiki-Anleitung entnehmen:

Rescue-System aktivieren


Verbinden mit dem FreeBSD Rescue-System

Nach der Aktivierung des FreeBSD Rescue-systems, können Sie sich mit diesem verbinden. Dazu gehen Sie wie folgt vor:

  • Starten Sie ein SSH-Programm (wie z.B. Putty)
  • Geben die IP-Adresse Ihres Servers und den Port 22 ein.
  • Geben Sie im Konsolenfenster Ihren Benutzernamen und das Passwort ein. Hier geben Sie bitte root und das Default-Passwort ihres Servers ein. Wo Sie diese Daten finden, können Sie hier nachlesen.


Zurücksetzen des root-Passwortes

Vorbereitung

Gehen Sie wie folgt vor um das root-Passwort zu ändern:

  • Betreten Sie Ihr installiertes System in einer chroot-Umgebung (Ersetzen Sie X durch die entsprechende Partitionsnummer der Root-Partition):
mount /dev/ada0pX /mnt
cd /mnt
chroot .


Durchführung

Geben Sie folgenden Befehl als root-Benutzer ein:

passwd
  • Geben Sie das neue Passwort ein.
  • Geben Sie wiederholt das neue Passwort ein.
  • Verlassen Sie nun die chroot-Umgebung und unmounten Sie die Partitionen:
exit
cd ..
umount mnt
  • Deaktivieren Sie über das Kundencenter das Rescue-System.
  • Führen Sie über das Kundencenter einen Webreset aus.

Sie haben nun erfolgreich das root-Passwort geändert. Sie können sich nun unter dem neu vergebenen Passwort mit Ihrem System verbinden.


Einhängen von OpenBSD Partitionen

OpenBSD-Dateisysteme (FFS) können ebenfalls unter FreeBSD eingehängt werden.

Vorbereitung

Um OpenBSD-Partitionen einzuhängen, müssen Sie mit dem FreeBSD Rescue-System verbunden sein. Dazu gehen Sie nach den folgenden Schritten vor:

  • Aktivieren Sie das Rescue-System über das Kundencenter.
  • Verbinden Sie sich über SSH mit dem Rescue-System.


Durchführung

Das Einhängen der OpenBSD-Partitionen kann nur erfolgen, wenn ein fsck durchgeführt wird. Dazu geben Sie folgenden Befehl ein:

fsck -t ffs /dev/adaXsY 

Ersetzen Sie hierbei X durch die jeweilige Festplatte und Y durch die jeweilige Partition, welche Sie einhängen wollen.


Deaktivieren der Firewall

Vorbereitung

Gehen Sie wie folgt vor um die Firewall zu deaktivieren:

  • Betreten Sie Ihr installiertes System in einer chroot-Umgebung (Ersetzen Sie X durch die entsprechende Partitionsnummer der Root-Partition):
mount /dev/ada0pX /mnt
cd /mnt
chroot .

Durchführung

Öffnen Sie die Datei /etc/rc.conf mittels folgendem Befehl:

nano /etc/rc.conf

Falls Sie als Firewall "pf" verwenden, tragen Sie hier folgende Zeile ein:

pf_enable="NO"

Prüfen/Wiederherstellen eines fehlerhaften Filesystems

Prüfen/Wiederherstellen des Filesystems einer physischen HDD auf Fehler

Um das Filesystem einer physischen HDD auf Fehler zu überprüfen, müssen Sie mit dem FreeBSD Rescue-System verbunden sein. Dazu gehen Sie nach den folgenden Schritten vor:

  • Aktivieren Sie das Rescue-System über das Kundencenter.
  • Verbinden Sie sich über SSH mit dem Rescue-System.

Geben Sie den folgenden Befehl ein um die Überprüfung des Filesystems zu starten (Ersetzen Sie X durch die zu prüfende Partition):

fsck /dev/ada0pX

fsck dient der Überprüfung und ggf. Reparatur eines FreeBSD-Dateisystems.

Wichtig: Führen Sie fsck unter keinen Umständen auf einem gemounteten Filesystem aus!


Prüfen des Filesystems eines Software-RAIDs auf Fehler

Um das Filesystem eines Software-RAIDs auf Fehler zu überprüfen, müssen Sie mit dem FreeBSD Rescue-System verbunden sein. Dazu gehen Sie nach den folgenden Schritten vor:

  • Aktivieren Sie das Rescue-System über das Kundencenter.
  • Verbinden Sie sich über SSH mit dem Rescue-System.

Geben Sie den folgenden Befehl ein um die Überprüfung des Filesystems zu starten (Ersetzen Sie X durch die zu prüfende Partition):

fsck /dev/mdX

fsck dient der Überprüfung und ggf. Reparatur eines FreeBSD-Dateisystems.

Wichtig: Führen Sie fsck unter keinen Umständen auf einem gemounteten Filesystem aus!

Überprüfen der Festplatten

HDD-Check mit smartctl / smartmontools

Um die Festplatten auf Fehler zu überprüfen, müssen Sie mit dem FreeBSD Rescue-System verbunden sein. Dazu gehen Sie nach den folgenden Schritten vor:

  • Aktivieren Sie das Rescue-System über das Kundencenter.
  • Verbinden Sie sich über SSH mit dem Rescue-System.
  • Betreten Sie Ihr installiertes System in einer chroot-Umgebung (Ersetzen Sie X durch die entsprechende Partitionsnummer der Root-Partition):
mount /dev/ada0pX /mnt
cd /mnt
chroot .


HDD-Check mit smartctl / smartmontools für normale Festplatten

Um mittels smartmontools einen Festplatten-Check durchzuführen, gehen Sie wie folgt vor:

  • Starten Sie mittels folgendem Befehls einen kurzen Festplatten-Check (Ersetzen Sie X durch die entsprechende Festplatte):
smartctl -t short /dev/adaX
  • Starten Sie mit dem folgenden Befehl einen langen Festplatten-Check (dieser dauert abhängig von der Kapazität der Festplatte 1 bis 6 Stunden):
smartctl -t long /dev/adaX


HDD-Check mit smartctl / smartmontools für Festplatten an HW-Controllern

Um mittels smartmontools eine Überprüfung für Festplatten an 3ware HW-RAID-Controllern durchzuführen, gehen Sie wie folgt vor:

  • Geben Sie folgenden Befehl ein, um einen kurzen Festplatten-Check zu starten (Ersetzen Sie X durch die Nummer des entsprechenden Controller-Ports, an welchem die Festplatte konnektiert ist. Beachten Sie bitte, dass die erste Festplatte an Port 0 hängt.):
smartctl -d 3ware,X -t short /dev/twa0
  • Geben Sie folgenden Befehl ein, um einen langen Festplatten-Check zu starten:
smartctl -d 3ware,X -t long /dev/twa0

Auswertung der Ergebnisse

Geben Sie folgenden Befehl ein, um sich das Ergebnis des Festplatten-Tests anzeigen zu lassen:

smartctl -l selftest /dev/adaX

Das folgende Ausgabebeispiel zeigt, dass der Festplatten-Check erfolgreich war:

SMART Self-test log structure revision number 1
Num  Test_Description    Status                  Remaining  LifeTime(hours)  LBA_of_first_error
# 1  Short offline       Completed without error       00%      4970         
# 2  Long offline        Completed without error       00%      4972

Dieses Ausgabebeispiel zeigt, dass der Festplatten-Check nicht erfolgreich war:

=== START OF READ SMART DATA SECTION ===
SMART Self-test log structure revision number 1
Num  Test_Description    Status                  Remaining  LifeTime(hours)  LBA_of_first_error
# 1  Short offline       Completed: read failure       20%       717         555027747


Melden von Fehlern beim Support

Melden von Fehlern beim Support bei normalen Festplatten

Um den Fehler der Festplatte beim Support zu melden, geben Sie die Ausgabe des folgenden Befehls an:

smartctl -a /dev/adaX


Melden von Fehlern beim Support bei Festplatten an HW-RAID-Controllern

Um den Fehler der Festplatte an 3ware-HW-RAID-Controllern beim Support zu melden, geben Sie die Ausgabe des folgenden Befehls an (Ersetzen Sie dabei X für den entsprechenden Controller-Port, an welchem die Festplatte angeschlossen ist):

smartctl -d 3ware,X -a /dev/twa0


Hardware-RAID

Grundlagen / Allgemeine Informationen

Überprüfen des Status des Controllers

Um den Status des 3ware-HW-RAID-Controllers zu überprüfen, müssen Sie mit dem FreeBSD Rescue-System verbunden sein. Dazu gehen Sie nach den folgenden Schritten vor:

  • Aktivieren Sie das Rescue-System über das Kundencenter.
  • Verbinden Sie sich über SSH mit dem Rescue-System.
  • Betreten Sie Ihr installiertes System in einer chroot-Umgebung (Ersetzen Sie X durch die entsprechende Partitionsnummer der Root-Partition):
mount /dev/ada0pX /mnt
cd /mnt
chroot .
  • Geben Sie den folgenden Befehl ein, um zunächst die ID des Controllers festzustellen (diese ist in der Regel 0) :
 dmesg | grep 3ware

Es erscheint folgende Beispielausgabe (die Zahl hinter scsi ist die Controller-ID):

 [    5.487015] scsi4 : 3ware 9000 Storage Controller
  • Geben Sie folgenden Befehl ein, um die Informationen des HW-Controllers auszulesen (Ersetzen Sie X durch die entsprechende Controller-ID):
 tw_cli /cX show

Es können folgende Beispielausgaben erscheinen:

Unit  UnitType  Status         %RCmpl  %V/I/M  Stripe  Size(GB)  Cache  AVrfy
------------------------------------------------------------------------------
u0    RAID-1    OK             -       -       -       149.001   RiW    ON     

VPort Status         Unit Size      Type  Phy Encl-Slot    Model
------------------------------------------------------------------------------
p0    OK             u0   149.05 GB SATA  0   -            SAMSUNG HD160JJ     
p1    OK             u0   149.05 GB SATA  1   -            SAMSUNG HD160JJ    

In diesem Fall ist das RAID in einwandfreiem Zustand, erkennbar durch den Status OK.

Unit     UnitType  Status         %RCmpl  %V/I/M  Port  Stripe  Size(GB)
------------------------------------------------------------------------
u0       RAID-1    REBUILDING     23%     -       -     -       149.001   
u0-0     DISK      DEGRADED       -       -       p0    -       149.001   
u0-1     DISK      OK             -       -       p1    -       149.001   
u0/v0    Volume    -              -       -       -     -       149.001   

In diesem Fall führt das Hardware-RAID ein Rebuild durch, erkennbar durch den Status REBUILDING. Die problematische Festplatte ist in diesem Fall die am Port 0 angeschlossene Festplatte (Status DEGRADED).


Überprüfen des Status der Festplatten

Um mittels smartmontools eine Überprüfung des Status der Festplatten an 3ware-HW-Controllern durchzuführen, gehen Sie wie folgt vor:

  • Geben Sie folgenden Befehl ein, um einen kurzen Festplatten-Check zu starten (Ersetzen Sie X durch die Nummer des entsprechenden Controller-Ports, an welchem die Festplatte konnektiert ist. Beachten Sie bitte, dass die erste Festplatte an Port 0 hängt.):
 smartctl -d 3ware,X -a /dev/twa0


Melden von Fehlern beim Support

Um den Fehler der Festplatte an 3ware-HW-RAID-Controllern beim Support zu melden, geben Sie die Ausgabe des folgenden Befehls an:

 smartctl -d 3ware,X -a /dev/twa0


Überprüfen des Arbeitsspeichers

Um einen Check des im Server verbauten Arbeitsspeichers durchzuführen, kann das Tool memtester verwendet werden. Das Tool steht auf dem EUserv Mirror zur Verfügung und kann unter folgendem Link bezogen werden:

http://mirror.euserv.net/misc/memtester.tar.gz

Um innerhalb des Rescue-Systems eine Überprüfung des Arbeitsspeichers vorzunehmen, gehen Sie bitte wie folgt vor:

  • Aktivieren Sie das Rescue-System über das Kundencenter.
  • Verbinden Sie sich über SSH mit dem Rescue-System.
  • Betreten Sie Ihr installiertes System in einer chroot-Umgebung (Ersetzen Sie X durch die entsprechende Partitionsnummer der Root-Partition):
mount /dev/ada0pX /mnt
cd /mnt
chroot .
  • Laden Sie memtester herunter. Nutzen Sie dafür folgenden Befehl:
fetch http://mirror.euserv.net/misc/memtester.tar.gz
  • Entpacken Sie das Archiv. Nutzen Sie dafür folgenden Befehl:
tar xfz memtester.tar.gz


  • Wechseln Sie in das entpackte Verzeichnis. Nutzen Sie dafür folgenden Befehl:
cd memtester
  • Kompilieren Sie das Programm. Nutzen Sie dafür folgenden Befehl:
make

Nun können Sie das Programm nach folgendem Muster aufrufen:

./memtester <Menge Arbeitsspeicher> <Durchläufe>

Die Menge des Arbeitsspeichers können Sie mit folgendem Befehl ermitteln:

 grep memory /var/run/dmesg.boot

Der entsprechende Wert befindet sich unter real memory.

Beispiel:

real memory  = 34359738368 (32768 MB)
avail memory = 33112584192 (31578 MB)

Um den Arbeitsspeicher nun zweimal zu prüfen, nutzen Sie folgenden Befehl:

./memtester 32768 2